28.04.2006
"Riesenspektakel" für zweitbesten Deutschen
Marathon: Eckstein durchweg begeistert

Boston/Nordhorn/ha – Für Klaus Eckstein war die Teilnahme am 110. Boston-Marathon ein "Riesenspektakel". Es begann für den Läufer des LC Nordhorn schon mit einem Erlebnis der ganz besonderen Art: Mehr als 300 gelbe Schulbusse beförderten die mehr als 20000 Aktiven zum Start auf der Main Street im ländlichen Hopkinton. Unmittelbar vor dem Start intonierte eine Militärkapelle die amerikanische Nationalhymne, anschließend donnerten zwei Kampfjets über die Läuferschar hinweg.

Bei einem der traditionsreichsten und bekanntesten Stadt-Marathons weltweit lief Eckstein nach 2:36:18 Stunden als insgesamt 85. ins Ziel. Damit war er zweitbester Deutscher – und dass, obwohl die unmittelbare Vorbereitung am Start nicht ganz unproblematisch war. Ein Warmlaufen in der Startzone unmöglich war, weil die Massen zu dicht gedrängt standen. "So musste ich mit kalter und empfindlicher Muskulatur die anfängliche Bergabpassage vorsichtig beginnen", sagte der Nordhorner. Bei Kilometer zehn mit der Zwischenzeit von 36:39 Minuten hatte er aber seinen Laufrhythmus gefunden. Mit Erleichterung konnte Eckstein auch feststellen, dass die Zerrung am Oberschenkel, die ihn in den vergangenen Wochen beeinträchtigt hatte, sich nicht bemerkbar machte.

Während des gesamten Wettkampfes wurde er wie das gesamte, sich lang hinziehende Läuferfeld von einer Woge der Begeisterung der dicht gedrängten Zuschauer getragen. "Dieser Elan, diese Stimmung war einfach gigantisch." Aufgrund seiner grellen orangefarbigen Laufschuhe hallten dem Nordhorner die Zurufe aus dem Publikum entgegen: "Come on, orange shoes!" Und bei Kilometer 20 kreischten die weiblichen Fans des Wellesbye College wie ohrenbetäubende Sirenen dem Läuferfeld zu.
Die Durchgangszeit von 1:17:19 Stunden bei der Halbmarathon-Marke entsprach genau der festgelegten Planung Ecksteins. Es folgte der anspruchsvollere zweite Streckenabschnitt über die Newton Hills mit dem berüchtigten Heartbreak Hill mit seiner Steigung von über 50 Metern. Doch der Blick auf die Uhr verriet weiterhin gleichmäßige Zwischenzeiten von knapp sechs Minuten pro Meile. Das Renntempo stimmte. Als Klaus Eckstein jedoch auf der Zielgeraden zum Spurt ansetzten wollte, signalisierte eine Wade: "Du bist am Limit!" Von 19688 Finishern überquerte der LCN-Läufer den Zielstrich auf der Boylston Street in Boston schließlich als 85.

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